Évora und Estremoz
Alentejo ist eine der wichtigsten Weinregionen Portugals und insbesondere bekannt für den Rotwein. Es gibt viele Weingüter, die Touren und Weinproben anbieten. Wir empfehlen die Gelegenheit zu nutzen und in einem Weinhotel zu übernachten. Man weiß, dann man in Alentejo ist, wenn man umgeben ist von Weinbergen und Menschen, die die Liebe zum Winzern mit größter Freunde teilen.
Von Lissabon aus, eine Stunde landeinwärts, erreicht man schon eine von vielen historischen Sehenswürdigkeiten, die bezeichnend für Alentejo sind: Cromlech von Almendres. Dieser beeindruckende dreiphasige Steinkreis ist der wichtigste der Iberischen Halbinsel. Er soll 1000 bis 2000 Jahre älter sein als Stonehenge. Von dort aus sind es noch 30 Minuten bis zur geschichtsträchtigen Stadt Évora im Herzen der Provinz in Zentral-Alentejo. Évora ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und bekannt für ihr gut erhaltenes historisches Zentrum. Die Stadt hat viele historische Sehenswürdigkeiten wie die gotische Kathedrale von Évora und der Palast von Dom Manuel zeugen von der beeindruckenden Architektur der portugiesischen Renaissance. Letzteres ist heute ein Museum, das Einblicke in das Leben des portugiesischen Adels gibt. Das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt ist der Tempel von Évora. Die Tempelanlage ist ein imposantes Überbleibsel der römischen Besatzung, genau wie das Aquädukt, ein beeindruckendes Beispiel für die Technik der römischen Wasserleitung und verbindet die Stadt mit dem Fluss Albufeira. Ebenso imposant ist die Capela dos Ossos, die Knochenkapelle, bekannt für ihre einzigartige Dekoration aus menschlichen Knochen und Schädeln, die von etwa 5.000 Mönchen stammen. Die für Portugal typischen Kachelverzierungen kann man unter anderen an der prächtigen Barock-Kirche São Francisco bewundern.
Die meisten Feierlichkeiten im Alentejo haben eine sehr lange Tradition und sind tief im Bewusstsein der Bevölkerung verankert. Das größte Ereignis in Évora ist der Johannes-Jahrmarkt, ein Volksfest mit viel Folklore, Kunsthandwerk, Musik und kulinarischen Genüssen. Gefeiert wird dieses Fest an den letzten zehn Tagen im Juni.
Évora ist außerdem bekannt für seine hervorragenden Weine, insbesondere den Rotwein. Weinverkostungen sind eine tolle Gelegenheit die Gastfreundschaft und die Liebe zur Tradition der Alentejanos kennenzulernen. 20 Kilometer weiter auf der Burg von Évoramonte genießt man eine atemberaubende Aussicht über die Landschaft Alentejos, die noch viele weitere verborge Schätze birgt. Jedes der romantischen Dörfer hat sein eigenes Kunsthandwerk, welches Sie auf den traditionellen Märkten erwerben können. Im 20 km nördlich von Évora gelegenen Dorf Arraiolos beispielsweise werden die wundervollen Arraiolos-Teppiche gewebt. Überall in der Provinz werden Sie auf Schmiedearbeiten, handbemalte Möbel, Lederwaren und farbenprächtige Töpfereiwaren stoßen.
Ein Stück weiter gen Nord-Osten thront die „Weiße Stadt“ Estremoz auf Hügeln. Der Namenzusatz kommt von den für Alentejo signifikanten weißgetünchten Häusern und wegen der großen Marmorvorkommen. Portugal ist weltweit der zweitgrößte Exporteur von Marmor und Estremoz liefert 90% davon. In der historisch bedeutsamen Stadt ist eine Vielzahl wunderschöner Marmorbauten, im Mittelpunkt die imposante Burg, die an königliche Zeiten erinnern. Dass die weiße Stadt Sitz vieler portugiesischer Könige und Königinnen war spürt man in der ganzen Umgebung. In den umliegenden Bergen der Serra d’Ossa zeugen viele königliche Denkmäler aber auch monumentale Dolmen und Menhire aus der Steinzeit vom geschichtlichen Erbe. Wandern ist in der Ossa Bergkette eine große Bereicherung. Selten findet man so unberührte Natur vor. In friedvoller Ruhe genießt man im Land der Könige und Königinnen atemberaubende Aussichten, Wasserfälle und Höhlen.
Der nördliche Alentejo
Von Estremoz lohnt es sich nach Norden Richtung spanischer Grenze zu fahren, wo sich die Gebirgskette Serra de São Mamede erhebt. Der gleichnamige Nationalpark hat unzählige Wanderrouten, auf denen man unberührte Naturlandschaften mit großer Artenvielfalt genießen kann. An Länge und Höhenprofil ist für jeden etwas dabei. Die umliegenden Orte wie Portalegre, Marvão und Castelo de Vido können alle mit einer schönen Wanderung verbunden werden.
Die Stadt Portalegre am Fuß der Berge bietet hübsche, enge Gassen, tolle Aussichtspunkte und historische Gebäude, viele davon geprägt vom Barock. Darunter auch sehr schöne Kirchen und Museen. Das Museu da Tapeçaria widmet sich der Kunst der Wandteppiche. Die Handwerkskunst der Tapisserie hat eine lange Tradition im Alentejo und ins besondere Portalegre ist dafür bekannt. Von dort aus ist es nur noch ein Katzensprung bis zum Dorf Marvão, am Nordhang von Serra de São Mamede. Die Lage bietet eine fantastische Aussicht über die Landschaft bis nach Spanien, die allein deshalb einen Besuch wert ist. Die Einheimischen sagen, sie leben dort, wo man die Adler von oben sehen kann. Außerdem kommt man auf dem Weg an der Ponte Romana da Portagem vorbei, einer von mehreren historischen Brückenbauten aus der Römerzeit. Die Einheimischen in Marvão sind sogar für Alentejos außergewöhnlich herzlich und lieben es, ihre Traditionen und ihre köstliche Küche zu teilen.
Ein kleines Stück weiter nördlich liegt ein weiterer Geheimtipp von Alentejo: die mittelalterliche Stadt Castelo de Vide. Was die Stadt ausmacht ist zum einen die beeindruckende Burg und die vielen historischen Gebäude. Was die Stadt zu einem Hidden Gem macht, ist die einzigartige Atmosphäre. Enge, teils steile Gassen führen durch das Städtchen, an jeder Ecke Überbleibsel aus lang vergangener Zeit. Im historischen Kern ist ein jüdisches Viertel, eines der am besten erhaltenen Portugals. Seit einigen Jahren wird hier viel restauriert und die Gegend erfreut sich an der Fülle ziviler Architektur aus der Zeit der Gotik.
Entlang der portugiesisch-spanischen Grenze gen Süden liegt die Stadt Elvas. Ein Ort, der durch seine strategisch wichtige Lage in der Geschichte viel erlebt hat und für Portugals Unabhängigkeit eine große Rolle gespielt hat. Die größte bastionierte Festungsanlage der Welt ist in Elvas! Die sternförmigen Verteidigungsanlagen Fort Santa Luzia und das Forte da Graça sind besonders beeindruckend. Wer eine Drohne besitzt, muss sich diese Monumente der Geschichte unbedingt aus der Vogelperspektive anschauen. Nicht weniger imposant ist das 8km lange Aquädukt von Amoreira im Zentrum der Stadt.
Das Herz des Alentejo
Weiter südlich, entlang der Grenze zu Spanien, gelangt man zu Europas größtem Stausee. Der Alqueva-See bietet ein Badeparadies am östlichen Rand von der Provinz Alentejo. Aufgrund seiner Größe wirkt der künstliche See endlos wie ein Ozean. Hier kann man Bootstouren machen, Angeln und Wassersport aller Art oder einfach Entspannen an den Sandstränden. Am nördlichen Zipfel des Sees liegt Monsaraz, ein befestigtes mittelalterliches Dorf mit einer fantastischen Aussicht auf den Alqueva-Stausee, weiß getünchten Häusern und einer Burg. Ob in einem eleganten Herrenhaus mit Infinitypool oder in einem authentischen Bed & Breakfast, der auch als ganze Villa gemietet werden kann - in der Gegend um den See kann viel unternehmen und wunderbar die Seele baumeln lassen.
Südlich des Sees liegt Moura, wo es eine Burg aus dem 13. Jahrhundert gibt, von wo aus man eine tolle Aussicht auf die Stadt und das umliegende Gebiet hat. Neben dem historischen Zentrum von Moura mit engen Gassen, schönen Kirchen und weiß getünchten Häusern, bietet das beeindruckende Aquädukt von Moura aus dem 16. Jahrhundert großartige Fotogelegenheiten. Über Moura gelangt man nach Beja, ins Herz von Alentejo. Beja ist eine Stadt mit einer reichen Geschichte und Kultur, mit vielen Sehenswürdigkeiten. Die ganze Region drumherum profitiert von der dünnen Besiedlung der Provinz. Die Hügellandschaften bieten unberührte Natur, wunderbar zum Wandern und ausgedehnte Ebenen, die ideal zum Reiten sind. Hier gibt es atemberaubende Hotels und Herrenhäuser auf riesigen Anwesen, mit eigenen Weinreben, Parks und sogar archäologische Überbleibsel in Form von Menhiren. Hier bekommt man Erholung und Luxus auf höchstem Niveau.
Im Vale do Guadiana Naturpark gibt ein gutes Netz von Wanderwegen, durch die wunderschöne Natur an wilden Flussläufen entlang, hier und da stößt man auf archäologische Stätte.
Das mondäne Comporta und die wilde Costa Vicentina
Wer gerne wandert, wird auch im Westen von Alentejo wunderbare Wanderrouten finden. Die Rota Vicentina ist ein Netzwerk von Wanderwegen, das mehr als 450 km entlang der südwestlichen Küste Portugals abdeckt. Eine der bekannten Routen führt entlang der Costa Vicentina, wo man atemberaubende Ausblicke auf den Atlantik genießen kann.
Angefangen im mondänen Comporta, das gerne als Tagesausflug aus Lissabon benutzt wird, finden sich an der vizentinische Küste einige der schönsten Strände Portugals. Wegen der guten Wellen ist die Westküste von Alentejo sehr beliebt bei Surfern. Insgesamt ist die Gegend ein wunderbares Urlaubsziel, weil es eine Fülle von Aktivitäten und Attraktionen bietet. Die atemberaubende Landschaft und die spektakulären Strände machen diese Region zu einem Paradies für Strandliebhaber.
Darunter zum Beispiel der Strand von Porto Covo, ein bezauberndes Dorf mit einer alten Festung von und dem Fort von Pessegueiro. Ein Stück weiter südlich der Strand von Malhão, ein weiterer wunderschöner Strand, der für seine beeindruckenden Klippen und das kristallklare Wasser bekannt ist. Noch weiter südlich lohnt sich ein Besuch in die malerische Küstenstadt Zambujeira do Mar.
An der Grenze zwischen Alentejo und der Algarve befindet sich der Naturpark Südwest-Alentejo und Costa Vicentina, ist der am besten erhaltene Küstenabschnitt Europas mit mehreren Arten einzigartiger Fauna und Flora und wird von vielen Zoologen und Botanikern aus der ganzen Welt besucht. Das Dorf Odeceixe in der Nähe bietet einige der schönsten Strände der Region. Hier können Sie eine beeindruckende Schlucht erkunden und einige großartige Wanderwege in der Umgebung genießen.